Das Onsernone-Vorkommen wurde 1956, also vor genau 60 Jahren, durch Roberto Pollini entdeckt und erschlossen. Pollini betrieb im Dorf Riveo im Maggiatal einen Steinbruch für Maggiagneis, den er im angegliederten Werk überwiegend handwerklich zu Produkten für den Strassen-, Garten- und Landschaftsbau verarbeiten liess. Der dem Maggiagneis in Farbe und Struktur ähnliche, aber etwas hellere und weniger stark geschichtete Onsernone kommt auf der anderen Seite des Berges, im Valle Vergeletto, einem Seitental des Centovalli, vor. Während den ersten 20 Jahren wurde das Material, nicht zuletzt aufgrund der damals schlechten Erschliessung, nur in beschränkten Mengen abgebaut und wie der Maggiagneis grösstenteils handwerklich bearbeitet. Inzwischen sind die Zufahrtswege wesentlich besser ausgebaut worden, was deutlich höhere Transportkapazitäten ermöglicht. Heute bestehen im Valle di Vergelleto zwei unmittelbar nebeneinander liegende Brüche. Der grössere der beiden ist gleichzeitig der grösste Steinbruch der Schweiz überhaupt. Abgebaut wird der Onsernone zunächst mittels Zündschnur-Sprengen; danach werden die bis zu 500 Kubikmeter grossen Blöcke durch Abbohren in transportfähige Einheiten unterteilt. Mit Hilfe von riesigen Caterpillar-Löffelbaggern werden die Blöcke schliesslich zur Transportstrasse gefahren, dann auf LKWs verladen und ins Tal gefahren.